Airbourne, Kaapelitehdas, Helsinki,13.11.2010

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    • Re: Airbourne, Kaapelitehdas, Helsinki,13.11.2010

      Hey, danke, Du bist ja super schnell! Den Text übersetze ich aber nicht, das ist viel zu viel und so lange bin ich auch noch nicht im Finnisch-Kurs. :D

      Mal schauen, ob ich den Bericht heute noch fertig kriege. Wie schon erwähnt, Enforcer haben nicht gespielt, scheint noch nicht alles wieder gut zu sein.

      Btw. schöne Videos vom Gig in Helsinki:
      http://www.youtube.com/watch?v=W5JXYgOpywg

      http://www.youtube.com/watch?v=uOaCtVNWSbI

      http://www.youtube.com/watch?v=qOVEglqdp70

      http://www.youtube.com/watch?v=9cK6I45Yl48

      http://www.youtube.com/watch?v=8Nlne24q66Y

      http://www.youtube.com/watch?v=waLySr5pMC4

      http://www.youtube.com/watch?v=WawGgTGJfSU

      http://www.youtube.com/watch?v=POoAHQskuxs

      es gibt noch mehr... ich gebe auf...
      * * * Blessed are the cracked, for they let in the light! * * *

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    • Re: Airbourne, Kaapelitehdas, Helsinki,13.11.2010

      Hellfire statt Black Jack. Der Rest war glaube ich gleich.

      Soo... Fehler suche ich dann morgen. Wenn überhaupt. :D

      Airbourne in Helsinki 13.11.2010


      Bei strahlendem Sonnenschein und mächtigen Windböen hebt der Flieger einigermassen akrobatisch vom Boden ab. Cool! Aber kaum sind wir in höheren Luftschichten, ist alles wieder ganz ruhig. Och nee...

      Ich bin immer noch komisch drauf. Letzte Woche hat mich jemand ziemlich erschüttert und der Schock und die Enttäuschung stecken mir immer noch in den Knochen. Also sitze ich hier, wunderbar betreut im Finnair-Flieger, reise Richtung Lieblingsband und Lieblingsland, freue mich auch irgendwie, aber gleichzeitig ist mir auch zum Weinen zu Mute.

      Das Wetter in Finnland ist wie erwartet, kalt, nass und windig. Trotzdem würde ich mich am liebsten auf den Boden legen und nie mehr weggehen.

      Na ja, als dann der Finnair-Busfahrer die Bustüre öffnet und mir warme Luft entgegen strömt, lasse ich den Gedanken an den nasskalten harten Boden fallen und setze mich doch lieber in den warmen weichen Sitz. Jaaa... schön.

      Der Bus braucht etwas mehr als dreissig Minuten in die Stadt und ich geniesse es, so viel wie möglich von Finnland zu sehen in der kurzen Zeit.

      Im Hotel wartet die nächste positive Überraschung. Die haben alles, Fitness, Business Center, eine Bar, schöne, moderne grosse Zimmer – meins liegt auch noch im 7. Stock mit Blick aufs Meer – und eine super nette Bedienung.

      Ich bin unschlüssig, wenn ich früh gehe, stehe ich im Wind und Regen und eine Erkältung passt mir gerade gar nicht in meine Pläne. Aber andererseits ist das Finnland und da möchte ich schon gerne etwas weiter vorne stehen, auch ohne VIP-Ticket.

      Der Regen lässt zum Glück nach, als ich dann doch recht früh aus dem Hotel auf die Strasse trete, aber der Wind ist extrem, die Haare stehen mir nach allen Seiten zu Berge und gegen den Wind voranzukommen ist nicht einfach. Natürlich ist die Eingangstüre zur Kaapelitehdas auf der Meerseite, wo der Wind besonders heftig weht. Die Schlange von steifgefrorenen schwarzgekleideten Gestalten ist schon beeindruckend lang.

      Wir sind so richtig vom Winde verweht, als sich dann kurz vor 19.00 Uhr jemand erbarmt und uns ein paar Minuten früher rein lässt. Während einige erst noch zum Alkohol-Kindergarten (abgegrenzte Area, wo Alk getrunken werden darf, nur für über 18-jährige), zur Garderobe oder zum Merch-Stand gehen, mache ich lieber, dass ich gleich in die Halle komme.

      Schade, die ganze erste Reihe schon besetzt. Aber ich kann ja auch in der zweiten rocken.

      Die Halle ist ganz schön lang, eine alte Fabrikhalle, interessante Architektur. Wie ich mich so umschaue, sehe ich, dass die Anlage von der Halle ist und nicht von Airbourne. Komisch.

      Es dauert ziemlich lange, bis die Black Spiders auf die Bühne kommen. Dieses Mal spielen sie einige Songs, die ich noch nicht kenne, und sie spielen auch länger als sonst. Ich ahne schon, was das heisst und tatsächlich treten Enforcer nicht an. Es geht ihnen wohl nach dem Unfall noch nicht gut genug.

      Da mir plötzlich total schwindlig ist, bin ich nicht besonders enttäuscht, sondern sehe wenigstens eine kleine Chance, bis zum Ende der Show durchzuhalten. Vor allem hier hinten kann ich mich so nirgends festhalten und natürlich genau links hinter und rechts neben mir sind zwei total besoffene Krawallbrüder, die Freude daran haben, Leute herum zu schubsen.

      Ich habe schon ein paarmal ans Aufgeben gedacht, da stürmen endlich Airbourne die Bühne und legen sich so richtig ins Zeug. Wow. Und das, wo die Halle nicht ganz voll ist und die vordere Reihe mal wieder nur da steht. Ich singe mit und headbange, so gut das geht, aber vor allem headbangen ist schwierig bei gleichzeitig gestörtem Gleichgewichtssinn und Gerempel von der Seite. Die Typen vor mir sind dann auch noch irre gross, super.

      Statt Black Jack hauen Airbourne dieses Mal Hellfire raus und leider warte ich wieder umsonst auf Armed and Dangerous.

      Der Sound ist merklich leiser als sonst, aber dafür hört man Streety’s Bass schön laut. Der entdeckt mich so etwa beim dritten Song hinter den finnischen Leuchttürmen und zieht überrascht die Augenbrauen hoch, grinst und streckt mir die Zunge raus.

      Es gibt eine Menge Frauen im Publikum und er ist ziemlich beschäftigt an diesem Abend.

      Dave scheint wieder fit zu sein und kommt öfter und länger rüber. Er singt sogar ein paarmal den Chorus an Streety’s Mikro. Hey, das gefällt mir, Dave auch mal länger hier zu haben. Er grinst mich an, ob er sich noch ans Interview erinnert?

      Ryan sehe ich hinter seinen Drums ackern und breit grinsen, er scheint mit dem Konzert und dem Publikum sehr zufrieden zu sein. Die Finnen singen auch schön mit, klatschen, hüpfen und headbangen (mit Ausnahme der ersten Reihe links).

      Meine Sandwich-Position mit den besoffenen Idioten wird mir schnell zu dumm und ich fasse mir ein Herz und frage einfach mal den Vordermann, ob er was dagegen hätte, mich da rein zu lassen. Nein, gar nicht, sagt der, und bevor ich das Wunder ganz begriffen habe, stehe ich in der ersten Reihe. Ich kann mein Glück kaum fassen und Streety guckt auch ganz komisch. Ich habe das Bedürfnis, ihm zu erklären, dass ich mich nicht vorgedrängt habe, aber dafür ist die Musik zu laut.

      Ganz so schlimm scheint er mein Auftauchen in der ersten Reihe dann doch nicht zu finden. Er kommt gleich mal her, damit wir zusammen bangen können, passender weise ist der nächste Song Girls in Black.

      Joel lässt sich von Adam durch die Menge tragen, zum Klettern gibt es leider keine Möglichkeit. Ich kriege Joel beim Aufsteigen mal wieder von ganz nahe zu sehen, danach verschwindet er in der Menge.

      Ich bereue, meine Nackenmuskulatur nicht trainiert zu haben. Es geht einfach nicht so schnell und so lang, wie ich das gerne möchte. Aber im Vergleich zu Streety ist jeder langsam. Hauptsache, es macht Spass. Und Spass habe ich jetzt jede Menge, erste Reihe, abgeschirmt von den Besoffenen, in Finnland an einem Airbourne-Konzert. Ja, das ist perfekt und ich kann endlich ganz abschalten und einfach nur geniessen.

      Joel legt sich für No Way Hard Way auf den Boden, ich kann nur gerade einen Fuss sehen und ihn spielen hören. Wenn der schon in jeder Lage spielen kann, warum dann nicht mal kopfüber hängend, oder an einem Bungee-Seil?

      Bei Cheap Wine schenkt er die Flasche dem Publikum, schön vorsichtig, ohne sie zu werfen, nachdem er erst mal selbst einen mächtigen Schluck genommen hat.

      Streety singt dieses Mal die erste Strophe von Too much, too young mit mir, und das sogar textsicher! Bei Running Wild flippt er rum wie ein überdrehtes Duracell-Bunny. Ich mag das.

      Aber die Hose... oi. Die ist einfach nur tot. In der Mitte durch, zusammengehalten nur von einem Gürtel. Mensch, ich glaube, dem Jungen muss man zu Weihnachten mal eine neue Jeans schenken.

      Oder ist das etwa ein bandinterner Battle? Die Hose von Joel sieht mittlerweile nämlich auch erbärmlich aus und ist längst nicht mehr nur an den Knien zerrissen. Die wollen doch sicher schauen, wer die Hosen länger tragen kann, bis sie ihm dann endgültig vom Hintern fallen.

      Joel verabschiedet sich von uns und will schon runter von der Bühne, da bemerkt er die verdutzten Gesichter seiner Bandkollegen. Hat er doch glatt Stand up for Rock’n’Roll vergessen! Das wird jetzt noch mit viel Druck gespielt.

      Mir fällt auf, dass da auf Joels Explorer schon wieder Blut ist. Tss... Wunde schon wieder aufgerissen? Dabei hat er doch gar nicht so viele Biere aufgeschlagen.

      Als die Jungs dann weg sind, bin ich nassgeschwitzt und glücklich. Die Schwindelgefühle sind weg und zum Weinen ist mir auch nicht mehr. Ganz im Gegenteil. Airbourne, das Universalheilmittel, mit dem man bestimmt auch Tote aufwecken kann.

      Draussen stürmt es immer noch, die Temperatur schein mit aber etwas erträglicher zu sein. Ich gehe am Tourbus vorbei und sehe gerade noch aus den Augenwinkeln Herald. Wir drehen beide um. Mitten auf der Strasse umarmen wir uns. Sie haben nicht viel Zeit, wie immer, müssen zusammenpacken und um 1.00 Uhr los zur Fähre. Trotzdem erlauben wir uns ein kleines Schwätzchen und er sagt mir, der Gig hätte fast nicht stattgefunden. Sie hätten Probleme mit dem Betreiber wegen der lächerlich tiefen Dezibel-Begrenzung gehabt. Sie hätten sich dann auf den Standpunkt gestellt: „Wir sind Airbourne und wir spielen so laut wir wollen.“

      Am Ende hätten sie dann lauter gespielt, als erlaubt, aber da sie nur einen kleinen Teil des eigenen Equipments hätten aufbauen dürfen, sei es halt doch immer noch viel leiser als für sie normal gewesen.

      Ich kann’s verstehen, beschwöre ihn aber trotzdem, nur ja nicht einen Gig abzusagen, speziell, wenn ich schon extra aus der Schweiz dafür anreise. Das wiederum kann er gut nachvollziehen.

      Nach einer Weile verabschieden wir uns und ich gehe zurück zum Hotel, um aus den nassgerockten Klamotten zu kommen.

      Ich schreibe noch schnell meine Erinnerungen auf, kämpfe kurz mit den tausend Lichtschaltern, bis endlich Dunkelheit herrscht im Zimmer und schlafe dann wunderbar durch. Keine Spinne an der Wand, keine Beinkrämpfe, nicht mal blaue Flecken und am Morgen wache ich erholt und guter Dinge auf.
      * * * Blessed are the cracked, for they let in the light! * * *

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    • Re: Airbourne, Kaapelitehdas, Helsinki,13.11.2010

      Danke, Jungs.

      Ich kann leider nicht. Erst wieder in Wien. Seufz. Scheiss Arbeit. ;( Aber ich sollte mich nun echt nicht beklagen, ich hab's eigentlich gut. Rock für mich mit! :D
      * * * Blessed are the cracked, for they let in the light! * * *

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