Airbourne Live bei Novarock!!!

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    • Ja, stimmt schon, ein Hotel wäre natürlich bequemer. Ich habe zur Zeit noch keinen Plan, muss das kurzfristig machen, weil ich ja auf Jobsuche bin und wegen Kohle, Jobinterviews und was weiss ich einfach nichts zu früh schon festlegen will, falls ich da doch noch alles umkrempeln muss. Aber wenn nichts dazwischen kommt, sehen wir uns sicher dort. :)
      * * * Blessed are the cracked, for they let in the light! * * *
    • Nova Rock Tourreport

      Morgens um 10.00 Uhr nehme ich den Zug über München nach Wien. Ich habe absichtlich so gebucht, damit ich nicht so oft umsteigen muss. Allerdings hatten wir bei der Buchung noch kein Hochwasser. Überall stehen Felder unter Wasser, die Flüsse haben sich breit gemacht und kommen den Gleisen ziemlich nah.

      Der Zugbegleiter gibt durch, sie müssten einen Umweg fahren, einige vorgesehene Bahnhöfe könnten nicht bedient werden und wir würden mit Verspätung in Wien eintreffen. Tja, da kann man nichts machen. Ich geniesse die an mir vorüberziehende Landschaft.

      Wenn da nur nicht dieses nerv tötende unablässige Geplapper der zehn amerikanischen Missionare der Kirche Jesu Christi (Mormonen) wäre. Wie viele Belanglosigkeiten wollen die eigentlich noch von sich geben? Da wäre mir bald ein handfester Glaubensdisput lieber... Ich packe meinen MP3 Player aus und höre mir zur Beruhigung Hells Bells an.

      Abends kurz vor 21.00 Uhr bin ich dann in Wien und zum Glück liegt mein Hotel direkt beim Bahnhof. Wie schön, herrliche Ruhe im Zimmer.

      Das Wetter in Österreich ist wieder einmal super, so mache ich mich nach einem ausgiebigen stressfreien Frühstück auf mit dem Zug zum Nova Rock. Es ist alles super organisiert mit den Zügen und den Shuttle Bussen, der einzige Nachteil ist, dass man zu Fuss hinten um den Backstage-Bereich, dann das ganze Festivalgelände entlang und von gaaanz hinten wieder bis fast ganz vorne marschieren muss, bis man endlich vor der Stage Area steht. Zu meiner Überraschung ist die noch nicht geöffnet. Wir warten in der heissen Sonne und bei kräftigem Wind auf den Einlass. Die Leute sind gutgelaunt, scheint ein schönes Festival zu werden.

      Als erste Amtshandlung nach dem Einlass gehe ich gleich zum Merchandise Stand. Was zum Geier?! Keine Airbourne Shirts! Ich frage die Frau am Stand, aber sie sagt nur, sie wisse auch nicht, ob und wann sie noch was kriegen. Hm. Aber noch ist ja Zeit. Ich checke erst mal den Rest vom Gelände, aha, schon wieder so ein ungeliebter Wellenbrecher, da sind die Klos, hier gibt’s was zu trinken.

      Aussen am Gelände fährt ein Wagen vorbei und der Wind trägt eine riesen Dreckwolke heran. Schnell den Drink schützen! Keine Lust auf Sand zwischen den Zähnen. Es ist schon fast wie in der Wüste Arizonas, aber das ist mir viel lieber, als an einem Sommerfestival fast zu erfrieren wie beim Fortarock in den Niederlanden.

      Von Airbourne_Linz und seinen Kumpels keine Spur. Ich mache es mir jetzt erst mal im Schatten mit ein paar netten Leuten gemütlich, um Kräfte zu sparen. Es dauert noch eine ganze Weile, bis Airbourne dran sind.

      Gerade machen Hell Yeah einen Heidenlärm – der Sound ist hier etwas weiter weg leider nicht so prickelnd – da läuft Herald ein paar Meter vor mir durch. Scheint, wie immer, in Eile. Ich laufe ihm hinterher, er umarmt mich überrascht, wir versuchen uns über den Lärm hinweg zu verständigen. Er sagt mir, sie müssten die Shirts erst noch einchecken, aber so in einer halben Stunde sollten sie da sein. Um ca. 17.00 Uhr sei Autogrammstunde da vorne neben der Bühne. Danke für die Infos.

      17.00 Uhr passt leider nicht in meinen Plan, da wollte ich nämlich vorne rein, um noch einen Platz in der ersten Reihe zu kriegen. Aber erst mal Mission T’Shirt in Angriff nehmen. Auf Herald ist Verlass. Gerade als ich beim Stand ankomme, werden die Airbourne Shirts ausgepackt. Unheimlich wenige. Schnell sichere ich mir mein Wunsch-Shirt und setze mich dann zufrieden mit meiner Beute in den Schatten.

      Ein Rocker im Rammstein Shirt geht an mir vorbei und gröhlt „Rrammstein!“ Ich zeige ihm die Horns und er wirft mir ein T’Shirt zu: „Hier, kannst du haben!“ Danke! Ich begutachte mein Geschenk. Ein Rammstein T’Shirt. Werde ich das mal tragen? Eher nicht. Also gebe ich es an den nächstbesten Fan weiter. Heimlich grinse ich, als der mit seinem Shirt um die Ecke biegt. Ob er es wohl auch weitergibt? Wer weiss, welchen Weg dieses Shirt noch nehmen wird?

      Gegen 17.00 Uhr gehe ich nach vorne. Airbourne sind noch nicht beim Signing Tent. Ich gehe lieber rein. Kaum stehe ich vor der Bühne, die erste Reihe ist natürlich voll, da geht genau der Mann vor mir weg von den Barriers. Oh, cool! Und schon stehe ich in der ersten Reihe, ich bin doch ein Glückskind.

      Als ich so da stehe, sehe ich nach links, wo die Autogrammstunde zu Ende ist. Da steht Streety mit den versammelten Pussy Pilots. Sie quatschen trotz Lärm ganz angeregt. Ich bleibe aber lieber hier, ich hoffe, sie später noch zu treffen.

      Kreator und Five Finger Death Punch rocken ganz schön, aber mit Sabaton kann ich nichts anfangen. So scheint mir die Zeit, bis Airbourne dran sind, dann doch auf einmal ziemlich lange...

      Vor der Airbourne Show wird es enger, wie immer. Vermutlich sind aber auch einige Rammstein Fans dabei, die sich schon mal in Position bringen. Trotzdem habe ich noch eine ganz gute Bewegungsfreiheit, sicher auch, weil ich nicht in der Mitte stehe, dort scheint ganz schön was los zu sein.

      Airbourne spielen heute schön lange, so dass auch Zeit bleibt, um Born to Kill zu spielen. Sie rocken mit viel Freude und Energie und die Fans gehen gut mit. Ich kann an meinem Platz gut mit headbangen und singen, nur leider wird meine Freude etwas getrübt, als sich ein paar umstehende Weicheier über meine fliegenden Haare beklagen. Das kann ja wohl nicht wahr sein?! Das hier ist ein Rock Festival, geht nach Hause, wenn es euch hier zu hart ist.

      Streety singt eine Strophe zu Black Dog Barking mit mir, das hatten wir ja noch nie! Wir wissen nur leider beide gleichzeitig nicht mehr weiter im Text und entscheiden uns, lieber zu headbangen, da kann man nichts falsch machen.

      Der Sound ist gut hier vorne, aber nicht so laut wie Airbourne normalerweise spielen.

      Als ich nach der Show raus gehe, sehe ich als erstes Michi, der draussen beim Signing-Stand auf seine Kumpels wartet. Wir umarmen uns, ich gratuliere ihm nochmal zur bestandenen Matura. Bald ist die ganze Mannschaft da. Dann gehen wir erst mal Bier holen, dann noch aufs Klo und als ich zurück bin, ist Rocker77 auch da. Fehlt nur noch Streety, aber da kommt er ja schon.

      Wir sagen kurz hallo und entschliessen uns, etwas weiter weg zu gehen, wo wir besser trinken und reden können. Dort stossen wir erst mal an. Streety erklärt gleich, dass er um 24.00 Uhr wieder los müsse, sie fahren früh weg in Richtung Schweiz. Ich frage ihn, ob er schon Mal beim Greenfield war in Interlaken. „No, but I‘ve heard that the area is beautiful.“ Ich nicke, schade, dass ich nicht mit kann.

      Ich frage ihn, ob sie noch andere neue Songs üben. Er überlegt kurz und ich sage erwartungsvoll: „Hungry?“ – „Yes, Hungry“, grinst er, „...and another one. I can’t... think of... which one it is...“ Mein Vorschlag: “No one fits me?” – “Yes, that’s the one!”

      Airbourne_Linz fragt Streety, ob er nicht mal Bungee-Jumping machen will, da hinten. Er lacht, sein Gesichtsausdruck sieht allerdings eher nach einem nein danke aus. Er sagt dann, es wäre eher unschön für die Zuschauer am Boden „... if I spew all over the place.“

      Ich frage nach den Kutten und ob schon jemand das Sewing Kit eingeweiht hat. „Not yet“, antwortet Streety, „but these festivals are great for buying patches!” Auf meine Frage, ob er seine Kutte denn schon geclaimed habe, schaut er einen Moment verwirrt. Ich erkläre ihm nochmal kurz, was ich meine, mit dem Motorrad drüber fahren, Bier drauf schütten, drauf pissen... Da hellt sich sein Gesicht auf: „I haven’t done that yet. I want it to just happen, maybe when I’m drunk at a festival and spill some beer on it.” Während er erklärt, macht er auch gleich die entsprechende Bewegung mit seinem Bier in der Hand, nur heute trägt er nicht die Kutte, sondern ein unauffälliges Metallica T’Shirt.

      Als Rammstein anfangen zu spielen, bewegen wir uns etwas weiter, damit wir die Show sehen können.

      Kurz vor 24.00 Uhr sagt Streety, er müsse in drei Minuten gehen. Ich grinse über die genaue Ansage, aber ich hatte auch ein Auge auf die Zeit geworfen, damit er ja nicht zu spät zum Bus kommt und wir dann daran Schuld wären. Aber cool, dass er selbst so gut aufgepasst hat.

      Nachdem Streety wieder weg ist, schauen meine Kumpels und ich noch weiter Rammstein, aber nicht viel später ist es auch für mich Zeit, aufzubrechen. Wir umarmen uns zum Abschied, aber wir sehen uns sicher bei der nächsten Tour.

      Als ich spät nachts zum Hotel komme, ist draussen noch viel Betrieb. Es ist auch schön warm, wenn ich nicht früh raus müsste, würde ich mich gerne noch dazu setzen. Die automatische Türe zum Hotel ist um die Zeit ausgeschaltet, aber ein freundlicher Rocker lächelt mir schon von weitem zu und winkt mich heran, damit ich zum Nebeneingang rein kann. Vielen Dank, ihr seid alle so lieb zu mir.
      * * * Blessed are the cracked, for they let in the light! * * *